Mittwoch, 1. Juni 2016

Erfahrungsbericht - Die erste Flugreise mit Baby

Unseren 1. Urlaub mit Baby haben wir auf wunderschönen Mittelmeerinsel Mallorca verbracht.


Gemütlich am Strand liegen und ein Buch lesen? Ein Urlaub mit Baby gestaltet sich doch etwas anders als vorher und stellt Eltern vor die ein oder andere Herausforderung. Den Cocktail trinkt man auf dem Zimmer anstatt an der Bar und aus Rücksicht auf Babys Schlaf wird der Abendspaziergang durch einen Spieleabend - oder Bastelabend - ausgetauscht. Insgesamt muss ich sagen, war es ein super entspannter Urlaub und unser Kleiner war von den vielen neuen Eindrücken ganz fasziniert.
Am meisten hat ihn Sand beeindruckt. Er hat ständig versucht den Sand festzuhalten und doch dieser ist jedes Mal durch die Finger gerieselt. Sand ist wunderbar weich wenn man darüber streicht und doch fest wenn man darauf haut. Man kann ihn hin und her schieben oder die Finger und Füße darin eingraben. Es kitzelt, wenn Mama einen dünnen Sandstrahl auf die Arme rieseln lässt. Schmecken tut Sand nicht besonders gut, auch wenn alle immer von leckeren Sandkuchen reden. Und in den Augen und Nase macht er sich auch nicht gut. Aber die Faszination siegt und alles wird ausgetestet und probiert.
Im Sand spielen ist toll!
Doch von vorne. Für unseren jährlichen Mama-Tochter-Urlaub (dieses Jahr mit Sohn/Enkel) suchten wir ein passendes Ziel. Eine Städtereise sollte es dieses Jahr mit Baby nicht werden. Eine Flugreise schreckte uns zunächst auch ab, da man viele negative Meinungen dazu hört, wie: "Babys können noch keinen Druckausgleich machen und schreien den kompletten Flug" oder "Oh Gott, ihr könnt das Baby doch nicht der Höhenstrahlung aussetzen". Aus welchem Grund auch immer haben wir uns doch für das Flugzeug entschieden. Allerdings sollte das Reiseziel innerhalb weniger Stunden erreichbar sein, es sollte keine Gefährdung durch Malaria, Dengue Fieber oder ähnliche Krankheiten geben und die medizinische Versorgung sollte gut sein. Welches Reiseziel ist also besser geeignet als die wunderschöne Mittelmeerinsel Mallorca? Und genau dorthin sollte unsere Reise gehen. Wir hatten uns für 4 Tage (plus Anreise-/Abreisetag) in einem All-Inklusive-Hotel 100 m vom Strand entfernt entschieden.
Mai 2016: Ist das zu glauben? Ein leerer Strand auf Mallorca.
In der Apotheke erkundigte ich mich nach Medikamenten, die auf jeden Fall in der Reiseapotheke für Babys enthalten sein sollten. Sinnvoll seien Nasentropfen für den Flug und Schmerz-/Fieber-Zäpfchen, die die meisten bei den Impfungen erhalten und sowieso zu Hause haben.
Das Kofferpacken gestaltete sich als Herausforderung, schließlich mussten seine und meine Sachen in den Koffer passen. Ich habe mich entschieden, Mittags-Gläschen und Abendbrei, sowie Windeln und Feuchttücher von zu Hause mitzunehmen und nicht vor Ort einzukaufen. Zwar kann man alles vor Ort einkaufen (auch deutsche Produkte wie Hipp, bebivita oder Pampers), allerdings sind die Preise deutlich höher als in Deutschland. Schnuffeltücher, Schwimmwindeln und Nagelschere natürlich nicht vergessen. Es blieb eine halber Koffer für meine Sachen, weshalb ich mich etwas mehr einschränken musste als sonst. Rückblickend war meine Auswahl vollkommen ausreichend. Ein weiteres T-Shirt wäre vielleicht von Vorteil gewesen.
Am Flughafen gaben wir unsere Koffer ab und machten uns auf den Weg zum Gate. Für Babys dürfen Getränke mit durch die Sicherheitskontrolle genommen werden. Auch schön war es beim Boarding zu denjenigen zu gehören, die zuerst einsteigen dürfen und in aller Ruhe den Platz einnehmen zu können. Den Buggy kann man bei den meisten Fluggesellschaften bis zum Flugzeug mitnehmen und erhält ihn direkt beim Aussteigen oder am Gepäckband wieder.
Vor dem Start hat der Kleine, wie empfohlen, Nasentropfen bekommen und die Trinkflasche war bereitgestellt. Er hatte keinerlei Probleme mit den Ohren und hat nach dem Start den restlichen Flug verschlafen.  Meine Vermutung ist, dass er durch die dünnere Luft in der Flugzeugkabine (im Flugzeug herrscht ein Druck, der dem in einer Höhe von ca. 2.000 m bis 2.500 Metern entspricht, also etwa so hoch wie St. Moritz in der Schweiz) schläfrig wurde. Pünktlich nach der Landung war er wieder putzmunter. 
Im Hotel hat er sein eigenes Reisebettchen bekommen und an der Rezeption haben wir stilles Wasser und einen Wasserkocher zur Breizubereitung erhalten. Da ich keinen Reise-Sterilisator habe, habe ich antibakterielle Feuchttücher (gibt es zum Beispiel von Nuby bei Rossmann/dm) gekauft, mit den man auch Schnullis ohne Nachspülen reinigen kann. Ob im Hotel, in Restaurants oder am Imbiss bei Sehenswürdigkeiten, alle waren sehr freundlich und haben unser Mittags-Gläschen aufgewärmt. (Selbst der Sonnenschirm-Vermieter am Strand hat uns zum Füttern "kostenlos" unter dem Schirm sitzen lassen :-) ).
Morgens war es meistens bewölkt und ideales Spaziergeh-Wetter. Den Nachmittag haben wir dann am Strand oder am Pool verbracht. Beides hat Vorteile. Vom Pool aus konnte ich zum Windeln wechseln oder Füttern schnell aufs Zimmer gehen. Außerdem musste ich nicht ständig aufpassen, dass kein Sand gegessen wird. 
Am Strand hat man einen traumhaften Meerblick und kann im Sand spielen. Zum Sandburgen bauen war er leider noch etwas zu klein.
Das Meer war ihm nicht geheuer und er hat sich ein bisschen gefürchtet. Vielleicht war ihm das Wasser auch einfach nur zu kalt (es waren frostige 18°C). Der Pool war leider genauso kalt, aber zum Glück gab es auch ein kleines Hallenbad, das wir ein paar Mal benutzt haben und somit auch die Schwimmwindeln zum Einsatz kamen.
Abends hat es sich als sinnvoll erwiesen zuerst den kleinen hungrigen Spatz zu füttern dann zum Abendessen zu gehen. 

Unser fröhliches Kerlchen hat allen Leuten charmant zugelächelt, sodass wir mit vielen anderen Urlaubern ins Gespräch kamen und uns gut unterhalten haben. 
Auf dem Rückflug hat er drei kleine Mädchen verzaubert, die mit ihm gespielt haben und nicht mehr von seiner Seite gewichen sind. 

Als wir endlich unser Gepäck hatten (wegen eines technischen Defekts dauerte dies länger), hat Papa uns schon erwartet. Wie sehr der Kleine seinen Papa vermisst hat, war schnell klar, als er ihn mit großen Augen angeschaut hat und sich riesig gefreut hat. Wie schön es doch ist, nach einem tollen ereignisreichen kurzen Urlaub wieder zu Hause bei Papa und in der gewohnten Umgebung zu sein!

Meine Tipps für Flugreisen mit Babys:  

Der Urlaub mit Kind ist eine ganz neue und tolle Erfahrung. Lasst euch darauf ein, dass es anders wird und geht relaxt damit um, dann wird auch euer Kind entspannt und fröhlich sein.
  • Wahl des Urlaubsortes: 
    • Wie lange dauert die An-/Abreise
    • gibt es gefährliche Tiere / Krankheiten
    • Sauberkeit vor Ort
    • wie ist die medizinische Versorgung?
    • wie sind die Einkaufsmöglichkeiten (Windeln, Brei, etc. )
  • Nasentropfen für den Flug einpacken
  • Baby-/Kinderfreundliches Hotel auswählen (oder zumindest fragen, ob sie ein Babybett und Wasserkocher zur Verfügung stellen können)
  • die Zimmer sollten nicht zu klein sein. Ideal sind Zimmer mit einem abgetrennten Schlafraum. So kann man das Baby schlafen legen und sich in dem anderen Zimmer noch normal unterhalten
  • Falls ein Auto gemietet wird, Babyschale/Kindersitz mitnehmen 
  • antibakterielle Feuchttücher ohne Nachspülen um Trinkflaschen, Schnullis und Spielzeug abzuwischen
  • nehmt euch nicht zu viel vor. Der Urlaub soll für alle entspannt werden und das Baby muss unglaublich viele neue Reize aufnehmen.
  • Plant die Ausflüge. Wann bekommt das Baby Essen? Hat es feste Zeiten oder ist es flexibel? Muss Milch/Gläschen warm gemacht werden? Sind die Wege Kinderwagentauglich? Braucht das Kind einen Mittagsschlaf? Kann es im Kinderwagen schlafen?
  • Lieber ein Schnuffeltuch/Spucktuch mehr einpacken :-) 
Ich wünsche euch einen genauso tollen Urlaub, wie wir ihn hatten! Oder habt ihr euren !. Urlaub schon hinter euch? Dann bin ich gespannt auf eure Erfahrungen.

Eure Annika

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